360 Grad Motivationsblog

Wie kann ich mein Leben tatsächlich verändern und glücklich werden? – Mit ehrlicher Dankbarkeit.

Ausgabe 11/2020

Letzte Woche war ich zu Besuch bei meiner Freundin. Während ich im Türrahmen stehe mit einem Gin Tonic in der Hand, bereitet sie das Abendessen für uns vor und fuchtelt dabei mit dem Kartoffelschäler in der Luft herum.

„Was macht denn die Politik mit der ganzen Situation? Der Staat ist  völlig überfordert. Alle sind am Durchdrehen. Niemand bekommt es auf die Reihe. Meine Eltern gehen mir auch auf die Nerven. Die haben keine Ahnung was sich hier zuhause abspielt.“ Während sie die Kartoffeln in das brodelnde Wasser wirft, dreht sie sich zu mir um, greift sich ihren halben Gin Tonic, leert ihn in einem Zug aus und knallt das Glas wütend auf die Küchentheke.

„Die Lehrer meiner Kinder bekommen es auch nicht hin und wenn diese Homeoffice Nummer wieder losgeht, das verkrafte ich einfach nicht mehr. Mein Chef ist nur noch cholerisch und meine Kollegin macht sich ganz locker und an mir bleibt die ganze Arbeit hängen. Meine Nerven liegen blank, Kathrin!“

Ich versuche etwas zu sagen, doch meine Worte werden in der nächsten Schimpftirade von ihr erstickt. „Und mein Göttergatte – Der unterstützt mich null, komma, null. Der hat nur sich im Kopf und das bringt mich echt zum Kochen.“ In dem Moment kocht auch das Kartoffelwasser und zwar über den Rand. Das Wasser bahnt sich unkontrolliert den Weg über den Herd. Hektisch zieht meine Freundin den Topf von der Platte und fängt an zu wischen. Ich weiß, dass ich in dem Moment mit Worten nicht an sie rankomme, bin daher still und lasse den ganzen Gefühlen Raum. Plötzlich fängt sie an zu Weinen. Die Tränen laufen über ihre Wangen und tropfen auf die noch heiße Herdplatte. Es zischt.

Ich verstehe sie komplett in diesem Moment. Sie ist ausgebrannt, mit den vielen unterschiedlichen Situationen überfordert, sie fühlt sich selber nicht und spürt ihre eigene Kraft nicht mehr. Weder für andere und am Allerwenigsten für sich selbst.

Ich stelle mein Glas ab, nehme sie intuitiv in den Arm und tröste leise mit Worten. „Ich verstehe Dich. Es sind so viele Sachen, die hier auf Dich einstürmen. Du hast das Gefühl kein Land ist in Sicht und Du stehst ganz alleine da mit allen Herausforderungen.“

Immer wieder nickt sie schluchzend an meiner Schulter. „Doch für all das gibt es einen Weg, um Dein Leben zu verbessern. Mit einer einzigen Frage, die Du Dir immer wieder stellst und die Dein Bewusstsein verändert.“ Mit verweinten Augen schaut sie mich fragend an.

 

Wann warst Du das letzte Mal dankbar?

Letzte Woche hält mir jemand die Autotür auf und fährt mich nach Hause: Danke!
Meine Tochter hat den Wunsch mit mir  am Sonntag spazieren zu gehen: Danke!
Die beste Freundin macht sich um mich Gedanken: Danke!
Ich kann meine Miete jeden Monat bezahlen, da ich dafür arbeite: Danke!
Der Hausmeister, der mir die Tür ölt, damit sie nicht mehr quietscht: Danke!
Mein Bett, dass so warm ist, ich darin so gerne schlafe und mich geborgen fühle: Danke!
Ein Mensch, den ich über den Weg geschickt bekomme und ich mich an ihm entwickeln kann: Danke!
Der Mond am Himmel, der abends in mein Schlafzimmer schaut. Danke!

Das leise „Hab Dich lieb, Mami“ bevor das Kind das Haus verlässt. Danke!
Die Nachbarin, die eine Unterhaltung mit mir führt und ich weiß, dass es ihr gesundheitlich besser geht. Danke!
Die Postkarte, die ich bekommen habe mit lieben Worten. Danke!
Meine Vespa, die ich dieses Jahr im Winter wieder bei einem lieben Nachbarn unterstellen darf. Danke!
Meine Kinder, die glücklich sind über das Butterbrot, welches ich ihnen schmiere für die Schule. Danke!
Ein leckeres Glas Rotwein, welches ich mir abends gönne. Danke!
Die warme Dusche, die meine Haut als wohltuend empfindet. Danke!
Für die herzliche Umarmung, die ich bekomme. Danke!
Der Kuss heute Morgen meines Partners, den ich besonders liebevoll wahrgenommen habe. Danke!
Der flauschige Badezimmerteppichboden auf dem ich mit nackten Füßen stehen darf. Danke!
Das Kinderlachen welches ich bewusst höre. Danke!
Mein Atem, der wie von selbst fließt, auch wenn ich nicht darauf achte. Danke!
Mein Herz welches für mich schlägt. Tagaus, Tagein. Danke!

Alleine all das ehrlich aufzuschreiben bewirkt schon kleine Wunder. Auch in meiner Arbeit als Coach nutze ich immer wieder diese Übung, die so viel bei den Menschen bewirkt. Bewusst darüber nachzudenken was Du alles hast, wofür Du von Herzen dankbar bist, lässt Dich innerlich größer, glücklicher und zufriedener werden. In dem Wort „zufrieden“ steckt das Wort Frieden drin. In Frieden mit sich selbst.

 

Eigene Energie bewusst lenken

Menschen brauchen oftmals einen großen Grund dankbar zu sein und dieser ist dann auch vielmals im Außen wie „Ich habe endlich das neue Handy bekommen“ oder „Ich wurde befördert!“, „Das Haus ist endlich unser Eigentum“.

Viele denken und sprechen sich auch oft undankbar. Sehen immer das Negative – das Schlechte – das nicht erreichte – das was noch so weit weg ist. Und beschäftigen uns auch noch mit dem Vergleichen – das ist der Anfang des Unglücklichseins. „Was habe ich schon geleistet in all den Jahren. Wenn ich doch nur so weit wäre, wie der XY aus meinem Freundeskreis.“

Wenn wir uns in der Dauerschleife damit auseinandersetzen was alles nicht läuft, schlecht ist, wir nicht erreicht haben oder werden, ziehen wir uns selber mental immer weiter in die Tiefe und machen uns damit unglücklich und bringen uns weiter in den Mangel und das auf allen Ebenen und Lebensbereichen. Der Chef, der Partner, die Nachbarn, der Bruder, die Eltern. Alle sind schuld am eigenen Unglücklich sein.

Die Dankbarkeit für all das Kleine im Hier und Jetzt macht es groß und sofern wir unsere Energie bewusst auf die Dankbarkeit lenken für das was wir bereits haben und jeden Tag aufs Neue bekommen, verbessern und verändern wir unser Leben ins Glücklich- und Zufriedensein. Gehen damit raus aus der Opfer- und Jammerhaltung und gestalten somit wieder eigenverantwortlich und dankbar selbst.

 

Zum Ausprobieren für Dich:

Setze Dich hin und notiere das wofür Du dankbar bist. Schreibe alles auf was Dir einfällt. Mache es JETZT! Es ist für alles ausreichend Raum und Zeit da. Wenn Du JETZT in der Bahn sitzt und meinen Blog liest, schreibe es in Deinem Handy auf. Sofern Du zuhause bist, nimm Dir ein Blatt.

Wichtig! Bringe es zu Papier – behalte es nicht im Kopf. Hole es raus aus Dir. Es ist wichtig für die Veränderung bewusster auf Dein Leben zu schauen und auf die IST Seite zu schauen. Auf das was Dir jeden Tag aufs Neue geschenkt wird.

 

Ehrliche Dankbarkeit ist ein positives Gefühl, eine innere Haltung und Anerkennung, die Du dem Leben entgegenbringst.

Alleine das Aufschreiben der vielen kleine Geschenke, Begegnungen, Erlebnisse, Begebenheiten, Austausch mit Menschen und Situationen macht schon ganz viel mit Dir. Ich habe selber gerade gemerkt als ich zu Beginn meine Dankbarkeitsliste geschrieben habe. Es fühlt sich richtig gut an!

Sofern Du das tust beginnst Du damit, Dir selber Fülle in Deinem Leben zu generieren. Durch die bewusste dankbare Ausrichtung Deiner Gedanken auf das was Du HAST, wird der Mangel ausgeblendet.

 

Hier hilft Routine – doch wie?

Das bedarf ein bisschen Übung und hier helfen Rituale. Schaffe Dir täglich Möglichkeiten – am Morgen vor dem Aufstehen, auf dem Weg zur Arbeit oder wieder zurück. In der Mittagspause oder am Abend, wenn die Kinder im Bett liegen. Werde kreativ und schaffe Dir hierfür Zeitinseln. Deine Zeitinseln.

Bleibe dran. Sobald die Veränderung stagniert oder nicht weiter geübt wird, fällst Du automatisch in dasselbe Muster zurück.

Du entscheidest und wählst. Jeden Tag aufs Neue. Willst Du Fülle oder Mangel in Deinem Leben?

 

Dankbarkeit ist dabei das wichtigste Tool

Mache Dir bewusst: Du hast dieses Tool kostenfrei und jederzeit zur Hand. Es ist in Dir, Dein Leben so zu sehen und zu empfinden. Dankbar zu sein, dass Du die Möglichkeit hast zu leben, Dich auszuprobieren, zu wählen was gut für Dich ist und so zu gestalten, dass es Dir gut geht und Du glücklich bist:

 

  • Dankbar für Deine Stimme zu sein, die Du jederzeit für Dich sprechen lassen kannst.
  • Dankbar für Deine Augen, durch die Du mit Dankbarkeit und Liebe auf Dein Leben schauen darfst.
  • Dankbar für die Worte, die die verschiedensten Menschen Dir aufmunternd sagen.
  • Dankbar für Dein Gefühl, dass Du merkst überfordert zu sein und dies auch ehrlich zu äußern.
  • Dankbar für die Möglichkeit jederzeit eigenverantwortlich eine neue Entscheidung zu treffen und den Blickwinkel darauf zu verändern, zu handeln und zwar so, dass es zu Deinem Besten ist.

 

Es wird sich im Außen dadurch ganz viel verändern, da Du Deine Sichtweise auf die Dinge veränderst.

Veränderung ist immer ein Perspektivwechsel – mit Dankbarkeit auf die Dinge zu schauen, die JETZT um Dich herum sind. Beschäftige Dich mit der Gegenwart. Sei präsent im Präsenz und sorge im Hier und Jetzt gut für Dich, da Du Du bist und Dich damit jederzeit in die Fülle bringst.

Und hier kommt noch der Spruch des Monats:

„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ – Francis Bacon

Bildnachweis: hands and flower © hakase420 – stock.adobe.com

Über mich als Bloggerin

Meinen „Motivationsblog von und mit Kathrin“ habe ich seit 2012. Das war mein Startschuss für das Schreiben im Netz. Es gibt mir die Möglichkeit all die Themen, die viele Menschen beschäftigen, genauer zu beleuchten und dahingehend zu motivieren selbstbestimmend zu leben, in kleinen Schritten loszulaufen und einfach aus ganzem Herzen zu leben.