Die Macht der Worte – Worte wirken. Immer.

Letzten Freitag komme ich für eine Pause, noch beschwingt von meinem letzten gegebenen 360 Grad MENSCH! Coaching, aus dem Café Torrefaktum in Hamburg Ottensen.

Während ich mir gerade an meinem heißen Kaffee die Lippen verbrenne, sehe ich aus meinen Augenwinkeln mir gegenüber eine Gruppe junger Menschen stehen. Einer der Männer trägt ein schwarzes T-Shirt auf dem mit weißen großen Buchstaben steht „Menschen machen müde“.

Wenn meine Lippen noch nicht verbrannt gewesen wären, dann spätestens jetzt. „Was ein Statement“, denke ich noch, aufgedruckt auf ein einfaches 10€ T-Shirt, getragen von einer Generation, die noch mindestens 70 Jahre hier auf Erden weilt und sich mit den Menschen unweigerlich auseinandersetzen muss. Da kann ich nur hoffen, dass er nicht dabei einschläft.

Ich setze mich in die Sonne und denke über diesen Satz nach, der lediglich drei Worte beinhaltet. Doch diese Worte wirken. Bei mir. Etliche Fragen poppen in meinem Kopf dazu auf:„Was hat er erlebt, dass er so ein T-Shirt mit diesem Spruch wählt?“

• „Was frustriert ihn?“
• „Hat er in Teilen auch Recht? Macht es müde, dass die Menschen immer wieder für alles Ausreden finden und sich das Leben damit selber schwer machen?“
• „Soll ich ihn darauf ansprechen?“
• „Gibt es etwas, dass ich daran ändern kann?“
• „Wo ist hier Inspiration für mich?“

Wie groß ist die Macht der Worte bei uns selbst?

Ich habe mich bewusst dazu entschieden, statt zu bewerten meine Energie dafür zu nutzen darüber zu (be)schreiben und denke über Worte nach mit denen wir uns sooft selber runterziehen und auch unverbindlich bleiben – uns selbst und anderen gegenüber und da kommt mir die Begegnung am Hallerplatz im Grindelviertel vor zwei Tagen in den Sinn, wo ich eine Freundin treffe. Sie fällt mir um den Hals und ruft „Kathrin, wir haben uns ja schon so lange nicht mehr gesehen. Wir müssen uns unbedingt mal wieder treffen.“

Mir sträuben sich die Haare. Der Spruch ist der Klassiker. MAL ist kein gutes Wort, es ist klein, unverbindlich und wir sagen es X mal am Tag – unbewusst  – doch machen wir uns bewusst was dieses Wort aus drei Buchstaben bedeutet? „Eigentlich“ gar nichts.

Ja, können wir MAL machen … können wir MAL organisieren  … Mach MAL Pause …

Was ist das für eine Aussage? Unverbindlich. Sich selbst und auch anderen gegenüber.
Es hat verschiedene Bedeutungen oder kommt bei dem Gegenüber so an:

1. Damit verzögere ich das, was gemacht werden soll.
2. In Wahrheit habe ich überhaupt keine Lust dazu.
3. Also nie.

Es ist und bleibt – unverbindlich. Doch wenn ich dieses Wort „Unverbindlich“ auseinandernehme, steckt darin verbinden, Verbindung, binden, mir selbst gegenüber, zulassen, Verbund, gemeinsam.

Doch viele Menschen wollen lieber ohne Verpflichtung bleiben, sich nicht in die Pflicht nehmen lassen, sich nicht einlassen auf das, was geplant ist. Sich nicht auf sich selbst einlassen und voranbringen, was einem wichtig ist. „So zwingend notwendig ist das auch nicht“, sagt sich der eine oder andere da vielleicht.

„Muss ich MAL machen …“  ist und bleibt schwammig und nicht ehrlich zusagend. Da ist kein klarer Fokus drin. Wie soll es dann auch passieren? Gar nicht.

Kommunikation ist überall und Worte wirken. Immer.

Auch auf T-Shirts, bei Auseinandersetzungen, Konflikten im Job, Streit unter Familie und Freunden und vor allem für Dich selbst. Einmal ausgesprochene Worte sind wie eine Kugel aus dem Gewehr. Sie gehen nicht mehr in den Lauf zurück und das bei jeder Unterhaltung – und vor allem bei jeder Kommunikation mit sich selbst. Der innere negative Dialog, der oft  in der Dauerschleife läuft.

Volkssport Nummer 1: Kritisieren, zunächst alle anderen und dann vor allem sich selbst und das mit den eigenen Gedanken und die darauf folgenden ausgesprochenen Worten. Sie sind in der Welt, hallen nach und kommen wie ein Bumerang zu einem zurück. Auch auf T-Shirts.

Schenke Dir selber Wunder!

Du bist die Person, die den ganzen Tag mit sich zusammen ist. Du willst doch, dass es Dir gut geht, oder? Beschenke Dich täglich selbst. Spreche positiv mit Dir und anderen. Auch im inneren Dialog. Und das jeden Tag aufs Neue – Du wirst Wunder bei Dir bewirken. Es ist Balsam für Deine Seele. Und das alles mit Deinen eigenen Worten, die Dir jeden Tag aufs Neue geschenkt werden und die Du zur freien Verfügung hast. Was ein Reichtum! Damit schaffst Du Dir Wohlbefinden und Deine Zukunft.

„Ja, wir treffen uns. Wann hast Du Zeit?“, „Ich verlasse meine Komfortzone“, „Ich mache Sport.“, „Ich bewerbe mich.“ Das sind ganz andere Aussagen. Verbindlich, direkt und klar. Und dann machst Du es auch!

Bleibe gesund!
Deine Kathrin