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Willenskraft schafft Wege

Oktober 2021
Am Freitag, den 01. September 2021 verlässt mich mein Hamburger Fels in der Brandung. Mein über alles geliebter Freund Lio, der seit 50 Jahren in der schönsten Stadt der Welt wohnt, Hamburg in und auswendig kennt und nie müde wird sich zu bewegen, um immer wieder Neues hier zu entdecken, ist gegangen. Vorausgegangen. Was bleibt ist die Erinnerung.

Er ist für mich da, als ich vor drei Jahre aus dem Taunus bei Frankfurt, nach Hamburg ziehe. Er war mein Anker, um hier im Norden anzukommen und ich habe so viel von ihm gelernt.

Lebensfreude kennt kein Alter

Dieser besondere Mann mit 45er Jahrgang ist seinen Weg gegangen und hat die ganze Welt gesehen und nicht nur Erfahrungen mitgebracht sondern auch Weisheiten. Er war jeder Generation, Nation und Kultur offen gegenüber, wissbegierig und eine Frohnatur mit Kochmütze, denn als aufmerksamer Gastgeber und Hobbykoch hat er bis zum Schluss immer wieder Menschen zu seinen berühmten Labskausessen eingeladen. Kurz – er hat sein langes Leben in vollen Zügen mit Freude genossen.

Respekt beginnt beim Zuhören.

Wir können so viel von der älteren Generation lernen, sofern wir uns dazu entscheiden uns Zeit zu nehmen und ihnen zuzuhören. Wir erklären Großeltern, wie Handys funktionieren. Doch die Älteren besitzen wertvolles Wissen, das uns bereichert und das es zu bewahren gilt. Es gibt so unendlich viele weise Aussagen, die aus kostbaren Erfahrungen erschaffen werden und uns, der jüngeren Generation, somit die Möglichkeit gegeben wird, davon zu lernen und dabei innerlich zu wachsen. Uns die Ruhe und Besonnenheit, die ältere und Menschen ausstrahlen, abschauen und auch den einen oder anderen wertvollen Ratschlag, wohlwollend vom Gegenüber, an und mitnehmen auf den eigenen Weg und dabei.

Bewusst die Kraft des Willens nutzen

Das Lebensmotto meines Freundes war: „Willenskraft – Wege schafft!“ und DAS ist aktueller denn je. Bewusst den freien Willen aktiv nutzen und neue Wege damit gehen. Selber gestalten, das tun was unser Herz uns sagt und wovon wir selber überzeugt sind. Nicht irgendeinem Trend oder Meinungen mit Scheuklappen hinterherlaufen sondern hinterfragen und den Sinn dahinter entdecken. Die Kraft und Dynamik, die dabei entsteht ist einfach großartig und öffnet neue Wege, die es immer wieder aufs Neue zu entdecken gibt. Und das nicht nur hier in Hamburg.

Und was gibt es noch zu lernen von der älteren Generation?

„Gelassener werden“

„Pole, Pole“ hat mein Freund Lio immer gesagt, wenn ich mal wieder zu schnell unterwegs war. Gelassenheit ist eine Charaktereigenschaft, die sich in vielen Fällen erst mit dem Älterwerden einstellt. Aus der Mücke nicht immer gleich einen Elefanten machen und das nicht nur in Tansania, denn daher stammt der „Langsam“ Apell. Ruhe bewahren und erstmal darüber nachdenken anstatt Schnellschüsse zu fabrizieren.

„Pflege Freundschaften“

Hier habe ich mir auch viel abgeschaut von meinem alten Freund. Bis zum Schluss hatte er herzliche Menschen an seiner Seite sowie liebe Freundschaften aus aller Welt, die er sehr geschätzt und den Kontakt über so viele Jahrzehnte und tausende von Kilometern liebevoll gepflegt und gehalten hat. Und wie?

Mit „Briefen oder lustigen Postkarten“, die es in jeder Kneipe vor dem Klo kostenfrei gibt.
E-Mails, Facebook-Chats, WhatsApp-Nachrichten – wir kommunizieren den ganzen Tag miteinander. Doch wann haben wir zum letzten Mal einen handgeschriebenen Brief erhalten? Oder gar selbst einen verfasst? In der Generation plus werden mit zu Papier gebrachten Gedanken Erinnerungen für die Ewigkeit festgehalten, die wir immer wieder lesen können. Stift und Briefpapier in die Hand zu nehmen, lohnt sich.

Werde zum „Gute Zeiten Sammler“

Diesen sehr wertvollen Tipp hat er von seinem chinesischen Freund bekommen und das bis zum letzten Tag seines Lebens praktiziert. Auf die schönen Zeiten mit Erlebten schauen. Sich auf das Gute fokussieren und das Positive achten. Das will ich ebenfalls weiterhin tun.

Ich bin unendlich dankbar und erfüllt von der gemeinsamen Zeit, die wir hatten – ich sage ein letztes Mal „Tschüss, Lio“ und freue mich auf zukünftige Aufgaben, die da noch kommen für meinen Weg – der Wille ist da. Volle Kraft voraus. Bist DU dabei?

Wenn ja, dann mach aus „Irgendwann ein Jetzt“ und besuche mich bei meinem letzten Vortrag bei der Nacht der Redner am 03.11.2021 im Tschaikowsky Saal in Hamburg.

Bleibe gesund!
Deine Kathrin

Bildnachweis: Fork in the road / Spring landscape with a fork in the road © leomalsam – stock.adobe.com

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Über mich als Bloggerin

Meinen „Motivationsblog von und mit Kathrin“ habe ich seit 2012. Das war mein Startschuss für das Schreiben im Netz. Es gibt mir die Möglichkeit all die Themen, die viele Menschen beschäftigen, genauer zu beleuchten und dahingehend zu motivieren selbstbestimmend zu leben, in kleinen Schritten loszulaufen und einfach aus ganzem Herzen zu leben.