360 Grad MENSCH! Motivationsblog

Wer hat an der Uhr gedreht?

März 2021

Im Rausch der Geschwindigkeit.

Wer hat an der Uhr gedreht? Ja, die Zeit vergeht wie im Flug – es ist schon wieder Ende Februar. Bis hierhin hatten wir schon alles. Von eisigem Wind, über geschlossene Schneedecke in Hamburg (!), dem Winterdienst um 04.30 Uhr morgens vor dem Schlafzimmerfenster, bei minus 10 Grad Eiskratzen auf der Windschutzscheibe und lachende Kinder plus Erwachsene beim Schlittschuhlaufen auf zugefrorenen Weihern UND bitte denke an den Frühlingsausbruch Ende Februar bei 21 Grad und Sonnenschein satt. Da wird einem ob der ganzen Situation doch ganz warm ums Herz. Hatten wir vor kurzem nicht erst Jahreswechsel? Hast du auch das Gefühl, dass die Zeit wie im Nu verfliegt und immer schneller rennt als Dir lieb ist?

 

Woher kommt dieser Geschwindigkeitsrausch, der teils wie ein Sog ist?

Egal wie schnell Du durchs Leben hechtest, Du wirst schon rechtzeitig am Ende Deines Lebens ankommen und es ist Dein eigenes Zeitempfinden was dabei wirkt.  Je älter Du wirst, desto seltener tust Du Dinge, an die Du Dich später noch erinnerst. Zeit ist somit nichts anderes, als die Summe Deiner Erinnerungen. Wenn wir einen Zeitraum immer dann rückblickend als lang empfinden, haben wir Erinnerungen an diese Zeit, z.B. Erste-Mal-Erlebnisse. Ob der erste Kuss, der Studium Beginn oder die Geburt der Kinder.

Erinnerungen hingegen, die das Zeitempfinden im Laufe des Lebens immer schneller vergehen lassen sind Stress und Routinen.

 

Wer dauernd unter Strom steht, bei dem bleibt weniger hängen.

Auch dadurch, dass  Menschen sich oft gar nicht die Zeit nehmen, die erlebten Dinge bewusst wahrzunehmen und ordentlich abzuspeichern bleibt einiges auf der Strecke. Vieles geht in der unachtsamen Schnelligkeit der heutigen Zeit unter. Auch was das Konsumieren betrifft. Was heute alles in einer abartigen Geschwindigkeit konsumiert wird. Ob Podcast, Youtube Videos, Clubhouse Talks, Impulse, Angebote. Wer soll das bitte alles aufnehmen? Auf das Wesentliche, die Kleinigkeiten und auch die Warnschüsse, die wir immer wieder bekommen, wird gar nicht mehr geachtet. Wie auch? Wer zu schnell unterwegs ist, bekommt nichts mehr mit was rechts und links neben ihm passiert und dabei lassen auch Routinen die eigene Lebenszeit  schrumpfen: Wenn Du jeden Tag dieselbe Strecke zur Arbeit fährst, kannst Du die einzelnen Fahrten kaum noch auseinanderhalten. In Deiner Erinnerung schrumpft sozusagen die Zeit zusammen.

 

Entschleunigen heißt das Zauberwort. Doch wie?

Wer zu schnell unterwegs ist und permanent beschleunigt, fliegt irgendwann aus der Bahn und was bleibt dabei zurück? Erinnerungen an ein Leben auf der Überholspur. War da Familie? Kinder – ach, die sind schon groß oder dem Freundeskreis, der sich über die letzten Jahren aufgelöst haben. Tja, dafür war nie Zeit. Sich seiner kostbaren Lebenszeit besinnen. Sich klar werden, dass wir uns in der Premiere unseres Meisterstücks befinden was keine Wiederholung beinhaltet. Gute Erlebnisse und Erinnerungen dafür schaffen, sich selbst immer wieder Wertschätzung im Hier und Jetzt schenken und das geht nur, wenn wir bewusstes Sein leben. Immer wieder reflektieren. Uns auf unsere eigenen Werte besinnen, die eigene innere Haltung dem Leben gegenüber genau betrachten und uns fragen welche Qualität möchte ich im Leben und dann dahingehend eine Entscheidung treffen.

 

Völlig neue Erlebnisse hingegen wirken

Wenn Du etwas zum ersten Mal machst – und wenn es das 20 minütige Schneeschippen in Hamburg ist – tust Du es bewusst, schaffst damit Erinnerungen. Davon wirst Du noch in 10 Jahren sprechen. Deshalb fühlt sich ein Tag auf einem neuen Spazierweg auch rückblickend länger an als die Zeit zuhause auf der Couch. Du hast es somit in der Hand, Dir in Deiner kostbaren Lebenszeit bewusst Erinnerungen zu schaffen, indem Du immer wieder Deine Komfortzone verlässt – auch im Kleinen. Entdecke was Neues oder lange nicht Gesehenes. Lerne ein neues Land mit seinen Menschen kennen, kaufe  in einem anderen Supermarkt als dem um die Ecke ein – dort triffst Du auch neue Menschen, vielleicht sogar den Partner fürs Leben oder spiel zuhause ein neues Spiel als  – „Mensch ärgere Dich nicht“ was wir mittlerweile auch im echten Leben nicht mehr für Ernst nehmen.

 

Zähle lieber Glücksmomente – die schaffen gute Erinnerungen

Wieviel Glück hast Du in diesem Jahr schon gehabt und ist in Deiner Erinnerung wohlwollend abgespeichert mit all den großen und kleinen Momenten? Der leckere Kaffee heute Morgen oder die grüne Welle auf einem neuen Weg ins Büro, da die altbekannte Strecke zurzeit Baustelle ist. Das Finden Deines Lieblingsmenschen. Das Lachen Deines Kollegen. Die Ärmchen Deines Kindes, die sich weich um Deinen Hals gelegt haben als Du nach Hause kamst. Die Wohnungszusage. Der Marienkäfer, der letztens auf dem Briefkasten saß. Ein lustiges Telefonat mit einer guten Freundin. Das kühle Bier was Du beim Angrillen erst gezischt hast. Der Sonnenuntergang oder eine gute Nachricht von der Gesundung eines kranken und Dir sehr am Herzen liegenden Menschen. Nimm Dir Zeit im Hier und Jetzt und reflektiere. Verinnerliche diese Momente für Dich, die Erinnerungen schaffen und Dir damit ein gutes Lebensgefühl. Du bist dafür stets am richtigen Ort zur richtigen Zeit.

Niemand hält Dich mehr davon ab als Du selbst von Drosselung Deiner eigenen Lebensgeschwindigkeit. Du kannst Dir dadurch Deine Qualität im Leben um ein vielfaches verbessern, die eigene innere Haltung Dir und Deinen Lieben gegenüber jederzeit neu justieren und damit dem noch jungen Jahr die Möglichkeit zu geben das Schönste in Deiner Erinnerung zu werden.

Bildnachweis: Collection of vintage clock hanging on an old brick wall © Alexey Wraith – stock.adobe.com

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Über mich als Bloggerin

Meinen „Motivationsblog von und mit Kathrin“ habe ich seit 2012. Das war mein Startschuss für das Schreiben im Netz. Es gibt mir die Möglichkeit all die Themen, die viele Menschen beschäftigen, genauer zu beleuchten und dahingehend zu motivieren selbstbestimmend zu leben, in kleinen Schritten loszulaufen und einfach aus ganzem Herzen zu leben.