360 Grad Motivationsblog
Innere Glaubenssätze – Vom Opfer zum Gestalter
Ausgabe 01/2020
Ein kleiner Elefant wird kurz nach seiner Geburt, damit er nicht wegläuft, an einen kleinen kurzen Pflock gebunden. Er versucht sich immer wieder von diesem Holzpflock, an dem er gefesselt ist, zu befreien, doch es gelingt ihm einfach nicht. Je öfter er es versucht und es ihm wieder und wieder nicht gelingt, desto größer wird in ihm der Glauben daran, dass es eh keinen Zweck hat, er sich dem fügen muss und machtlos ist,von diesem Pflock weg in die Freiheit zu kommen.
Er gibt auf und lernt fortan, der Welt gegenüber hilflos und ausgeliefert zu sein.
Je älter er wird, desto stärker und kräftiger wird der Elefant, doch er ist immer noch an diesen kleinen Pflock angebunden. Die Summe seiner Erfahrung sagt ihm, dass er sowieso nicht die Kraft hat, sich davon zu befreien und er dem ausgeliefert ist.
Daher kommt es, dass große und mächtige Elefanten immer an einem kleinen und kurzen Pflock angebunden sind ….
Man hat es ihnen regelrecht abgewöhnt, sich ihrer natürlichen Kraft zu bedienen und sie zu nutzen.
Was will uns diese Geschichte, die einst Jorge Bucay erzählte, sagen?
Auf uns Menschen übertragen heißt das – wie oft haben wir den Glauben an die eigene Kraft verloren? Doch was sind wir mehr, als die Summe der Dinge, an die wir glauben? Das, was wir glauben, werden wir.
Wo beginnt eigentlich das Glauben?
Hier geht es in der eigenen Kindheit schon los. Wie oft wird Kindern schon ganz früh abgewöhnt, ihren Instinkten zu folgen? Sich selbst zu vertrauen. An sich und die eigene Kraft zu glauben. Dinge zu schaffen und Herausforderungen zu meistern – Lernfeld Spielplatz: Das Kind traut sich Stück für Stück und kraxelt freudestrahlend das Klettergerüst hinauf und ruft zu seiner Mama: „Schau, mal!“. Da kommen oft Sätze wie: „Nicht so hoch, sonst fällst Du runter!“. „Das ist zu gefährlich für Dich.“ Was lernt das Kind? „Das was ich mich traue ist zu gefährlich und ich werde fallen und scheitern“ Oder Lernfeld Schule: Dem Kind den Weg zur Schule zeigen, es begleiten und in kleinen Schritten loslassen und vertrauen, dass das Kind alleine dorthin laufen kann.
Was beginnt das Kind sonst zu glauben? Ich kann das alleine nicht. Dann versuche ich es erst gar nicht.
Jugendliche, die gerne ins Ausland reisen wollen. Land und andere Menschen kennenlernen und Erfahrungen machen möchten und denen dann entgegengehalten wird: „Nein, was da alles passieren kann!“ Was wird den Jugendlichen vermittelt? Die Welt da draußen ist viel zu unsicher und gefährlich. Bleib lieber da wo Du alles kennst.
Diese Glaubenssätze nehmen wir in der Kindheit gebetsmühlenartig mit auf unseren Lebensweg – trauen uns oft nichts mehr zu, probieren immer weniger aus und verlernen, dem eigenen Instinkt und dem eigenen ICH, unseren ureigenen Wünsche und Träumen und unserem Weg zu folgen. Die Menschen geben sich langsam aber sicher auf, bevor sie sich überhaupt erst selbst richtig kennengelernt haben und machen sich somit zum Opfer ihres eigenen Unglaubens und des fehlenden Vertrauens in sich selbst.
Es geht auch anders…und das ist alles andere als „zu riskant“
Das Kind zu motivieren und positiv anzusprechen wie beim Beispiel Spielplatz: „Du machst das ganz klasse!“, „Prima, dass Du auf die verschiedenen Seile achtest, wo du hintrittst!“, „Ich bin stolz auf Dich, dass Du ein so toller Kletterkünstler bist!“ und dabei einfach in der Nähe zu sein und dem Kind das Gefühl geben – Du schaffst das, habe Selbstvertrauen, traue Dir Dinge und Herausforderungen zu in Deinem Leben und wenn Dich die Kraft verlässt: Ich bin da!
Und auf dem Weg zur Schule die Sinne des Kindes zu stärken für den Weg auf dem es geht. Das Vertrauen in sich selbst damit zu trainieren. Den Geist stärken.
Wenn es der absolut freie Wille eines Jugendlichen ist, ein Auslandsjahr zu machen, sollten wir uns dazu entscheiden, die Kinder dabei zu bestärken und die Möglichkeit geben, Erfahrungen zu machen.
Damit schaffen wir eine feste Vertrauensbasis – eine innerliche stabile Plattform für das Leben.
Anderen den Glauben an sich selbst schenken
Wichtig dabei: In Gesprächen immer wieder Selbstvertrauen geben und den Glauben stärken, damit dieser wachsen und gedeihen kann. Ermutigen, Verantwortung für sich zu übernehmen und das fängt schon im Kleinen an – einer Dreijährigen beispielsweise zuzutrauen – ihr das Vertrauen schenken – das Marmeladenglas alleine auf den Tisch zu stellen – Kindern das Gefühl zu geben „Du schaffst das. Du kannst das. Ich traue Dir das zu.“ Für sie da zu sein, auch wenn es schief geht. Dann gilt es erneut versuchen. Anders probieren. Das nehmen sie mit auf ihren Weg. Fallen, sich verirren, Fehler machen gehört dazu und ist sogar wichtig, um innerlich zu wachsen und sich weiterzuentwickeln.
Der Teufelskreis des Zweifelns
Denn im Erwachsenenleben geht es weiter mit den Glaubenssätzen, die aus unserer Kindheit tief verankert sind und in unserem Körper immer mitschwingen. Mit jedem Gedanken, Gefühl und jeder Emotion, die wir im Laufe unseres Lebens gesammelt haben ist in jeder Pore unseres Körpers. Und alles was wir dabei denken – auch unbewusst – werden und sind wir und alle unwahren, ungläubigen Gedanken über uns selbst, lähmen.
Erwachsene, die verlernt haben, an sich, ihre Kraft, ihr Potential, ihr Talent zu glauben, lehnen die Verantwortung in ihrem Leben ab. Leben oft in Partnerschaften, in denen sie nicht glücklich sind, machen einen Job, der ihnen keinen Spaß macht oder sind an einem Ort, an dem sie eigentlich nicht leben wollen. Sie leben nicht, sie existieren nur. Finden ständig Ausreden, wollen nicht raus aus der Komfortzone – reden sich ein, dass sie keine Kraft dazu haben etwas für sich zu verändern. Gefesselt glauben sie an etlichen Pflöcken des Lebens zu hängen. Wie der kleine Elefant, der eigentlich schon längst groß und stark ist. Erwachsen so wie wir.
Dabei kommt es nur auf die Entscheidung an. Eine klare Entscheidung. Zu glauben. An die eigene Kraft, das Talent, die Stärke. An sich selbst.
Wie kann ich den Glauben an mich selbst wieder lernen oder stärken?
Jeden Tag aufs Neue haben wir die Wahl zu entscheiden, wie wir leben wollen. Welche innere Haltung und Werte uns dabei wichtig sind. Uns auf unsere eigene innere Kraft besinnen, in Form des großzügigen Potentials, welches wir auf unseren Lebensweg mitbekommen haben und sich auf sich selbst zu fokussieren, um das Leben kraftvoll selber zu gestalten – und zwar nach den eigenen Wünschen!
Menschen, die schon längst aufgegeben haben und ihr Leben als sinnlos und nicht mehr lebenswert sehen aus der Summe ihrer Erfahrungen machen sich zum Opfer und geben damit die eigene Macht ab. Sie sind somit ohne Macht – sprich ohnmächtig!
Macht kommt von machen. An sich glauben, sich der eigenen Kraft bedienen, rauskommen aus der Opferhaltung und machen. Jeder kann das! Jederzeit. Und dabei ist das WIE wichtiger als das WAS!
Mit dem, was wir über uns selbst bewusst denken. Immer wieder die Gedanken, die wir denken, überprüfen. Wenn Du merkst, dass die Gedanken dich schwer machen oder bedrücken, Dich runterziehen und negativ sind, wähle neue positive Gedanken und somit einen wahren Glauben an Dich selbst. So erschaffst Du Dir das Leben welches Du Dir von Herzen wünscht. Achte dabei auch auf Deine Worte, die Du wählst. Übernehme bewusst Verantwortung wieder für Dich selbst mit neuen positiven Glaubenssätzen, die Du Dir immer wieder aufs Neue sagst – wie zum Beispiel
„Ich schaffe das!“
„Ich es gestatte mir.“
„Mir ist das wichtig, daher bewege ich mich…für mich.“
„Ich habe die Kraft und das Potential und mache.“
„Ich bin wunderbar.“
„Ich bin es wert.“
Eigne es Dir an und schaffe somit Beweglichkeit für Dich selbst. Von den vielen innerlichen kleinen Pflöcken der Glaubenssätze, an denen Du glaubst zu hängen und laufe bewusst los in Dein selbstbestimmtes Leben.
Alles ist möglich – und das für jeden einzelnen von uns!
Und hier noch der Spruch des Monats:
„Die größte Angst von uns Menschen ist nicht, unzulänglich zu sein, sondern die größte Angst von uns Menschen ist, grenzenlos mächtig zu sein!“ – Nelson Mandela
Über mich als Bloggerin
Meinen „Motivationsblog von und mit Kathrin“ habe ich seit 2012. Das war mein Startschuss für das Schreiben im Netz. Es gibt mir die Möglichkeit all die Themen, die viele Menschen beschäftigen, genauer zu beleuchten und dahingehend zu motivieren selbstbestimmend zu leben, in kleinen Schritten loszulaufen und einfach aus ganzem Herzen zu leben.