360 Grad Motivationsblog

Was bedeutet ehrliche Wertschätzung?

Und wie kann ich diese für mich selber lernen?

Ausgabe 02/2020

Auf der Couch sitzend betrachte ich mitfühlend meine Freundin. Wir machen derzeit Urlaub auf der schönen Nordseeinsel Föhr und stöbern in der Vergangenheit, während entspannte Musik auf Spotify im Hintergrund läuft. Sie erzählt mir ganz offen von ihrem Mann, der leider viel zu früh verstorben ist. Ich kannte ihn. Eine absolut großartige Persönlichkeit. Sie berichtet mir, wie er früher Geschäfte und Käufe abgewickelt, mit Geschäftspartnern und Kunden verhandelt, diskutiert und Pitches gemacht hat. Mit Weltgewandtheit, Kompetenz und Ausstrahlung, die ihn absolut erfolgreich machte. „Ich habe ihn immer dafür bewundert und habe ihm das auch gesagt.“ Sie schaut mich mit ihren warmen braunen Augen direkt an. „Ich habe ihm immer wieder Wertschätzung dafür entgegengebracht. Für mich war klar: Das könnte ich nie so wie er.“

Heute, Jahre später, ist diese wunderbare Frau aus den Umständen heraus in der Situation, dass sie selbst verhandelt, diskutiert und sich oft in einer Männerdomäne bewegt und sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen muss. Sie schenkt uns Rotwein nach und während sich das bauchige Glas füllt, holt sie tief Luft:

„Und ich habe mir in letzter Zeit gedacht: Wer wertschätzt mich eigentlich dafür, dass ich das tue? Mein Mann kann es nicht mehr tun. Gut, mein Umfeld kann es tun. Meine Freunde, Familie, Kinder, sofern sie es freiwillig und von sich aus machen. Doch erwarten kann ich es nicht. Also, warum tue ich es nicht selber? Sage mir, wie klasse ich das mache. Lobe mich dafür, wieviel ich dabei lerne. Werde mir bewusst, was ich jeden Tag aufs Neue umsetze und tue. Klopfe mir dabei auf die Schulter und erkenne an, wieviel ich aus mir heraus erschaffe.“

 

Wertschätzung- was ist das eigentlich? Und was wird da geschätzt?

Jeder weiß, was Wertschätzung ist oder glaubt es zu wissen. Gerne nehme ich das Wort an dieser Stelle auseinander: Den Wert schätzen. Den Wert des Gegenübers. Den Wert eines Erlebnisses. Den Wert einer Leistung. Den Wert einer Sache oder eines Gegenstandes. Die Liste kann unendlich weitergehen.

Doch wissen wir auch zu schätzen, wie unser eigener Wert ist? Können wir uns tatsächlich selber schätzen und erkennen das auch an? Das was wir tun. Was wir leisten. Was wir uns erschaffen. Jeden Tag aufs Neue. Was wir in die Gesellschaftgeben durch unser Sein, denn wir hinterlassen so viel mehr als nur eine leere Kaffeetasse. Wie großartig wir uns um unsere Kinder und die Familie kümmern und wenn es die kleinen Brotdosen sind, für die wir uns Zeit genommen haben, um sie für unseren Nachwuchs vorzubereiten. Das frisch gebügelte Hemd für den Partner, welches wir morgens auch schnell erledigt haben. Das Auto vom Eis befreien, damit die Partnerin direkt losfahren kann. Sich Zeit nehmen, um sich ehrenamtlich in seinem Umfeld einzubringen. Dem Vorgesetzten gegenüber mit voller Überzeugung respektvoll seine Meinung sagen. Ein elementares und wichtiges Gespräch mit den eigenen Eltern führen. Authentisch durch ein Meeting führen, so wie man ist. Sein eigenes Business mutig gründen. Die großartige Studienarbeit, für die wir die Nacht durchgemacht haben. Sich aufraffen, in den Sport gehen und etwas für die eigene Gesundheit tun. In der U-Bahn sein Gegenüber anlachen oder bei der Bank eine Zwischenfinanzierung durchbekommen. Mit dem Hund bei strömendem Regen Gassi gehen. Eine Wohnung  kaufen. Für einen Tag von Hamburg nach Frankfurt zu fliegen, um die eigene Tochter nach einem einjährigen USA Aufenthalt in die Arme zu schließen. Ein Buch schreiben. Mutig Entscheidungen treffen. Die Komfortzone verlassen und den Job kündigen. In eine andere Stadt ziehen oder eine Weltreise machen.

 

Und wer denkt an mich?

DU! Dich selbst für all das bewundern, was Du täglich tust und leistest weil Du so bist, wie Du bist. Ja, Du bist ein Wunder! Ein ganz Großes. Klasse, wie Du das schaffst. Dir das täglich bewusst zu machen, wie wertvoll Du bist. Auch dieses Wort nehme ich gerne auseinander: Voller Wert bist Du und das jeden Tag aufs Neue.

Keiner ist mehr dafür verantwortlich, Dir diese Wertschätzung entgegenzubringen, außer Dir selbst. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es immer wieder ein Üben an sich selbst ist. Und das Tolle, Du tust es für Dich, denn Du füllst Dich mit der eigenen Wertschätzung und dem Respekt Dir gegenüber selbst auf und im Umkehrschluss auch Dein Umfeld und die Gesellschaft. Denn das, was Du Dir selbst gibst, schickst Du auch in die Welt hinaus und es kommt immer wieder zu Dir zurück.

Doch wie schaffen wir es im Alltag, uns diese Wertschätzung selbst zu schenken?

 

Reflektion heißt das Zauberwort – der Beginn der Schätzung

Indem wir anhalten, Pause machen und für uns reflektieren. Uns unseren Gedanken zuwenden.

Wusstest Du, dass im Durchschnitt 80% Deiner Gedanken negativ sind und was noch viel alarmierender ist, dass diese Gedanken sich tagsüber zu 95% ständig wiederholen. „Naja“, sagt sich der Kopf in der Dauerschleife, „Ist doch selbstverständlich, das Frühstück morgens zu machen. Stell Dich nicht so an, die Arzttermine für den Partner zu vereinbaren. Selbstredend die Wohnung zu putzen, nach spätem Feierabend noch einzukaufen oder selbstständig hochkomplexe Verträge abzuschließen.“ Die Liste geht endlos so weiter. Nein, es ist nicht selbstverständlich! Egal wie groß oder klein. Es ist Deine Leistung, Dein Schaffen, Dein energiebenötigtes Tun, was wertgeschätzt werden will – was einen Wert darstellt für Dich! Und Du bist der- oder diejenige,  dem Ganzen den Wert zu geben. Du entscheidest jeden Tag aufs Neue, ob Du für Dich wertvoll bist.

Ganz einfaches Beispiel zum Thema Wert: Geld. Geld existiert nicht wirklich. Es ist lediglich Papier. Doch wir sind diejenigen, die dem Geld den Wert geben.

Du fragst Dich jetzt vielleicht: Wie schaffe ich es, meinen Wert zu erkennen?

Du entscheidest über den Wert für das, was Du täglich tust, umsetzt und lernst. Schätzt Du ihn wirklich? Reflektiere für Dich.

 

Schreibe Dir jeden Morgen drei Punkte auf, wieso Du wertvoll bist. Wie zum Beispiel:

  • Ich bin wertvoll für mein fröhliches Wesen
  • Ich bin voller Wert, da ich Menschen begeistern kann
  • Ich schätze meinen Wert, für meine Kinder da zu sein

 

Lasse den Tag Revue passieren und schreibe für Dich jeden Abend auf, was Du geleistet und ungesetzt hast. Gehe den Tag von Anfang bis Ende durch. Schreibe noch so kleines Tun und scheinbar unbedeutendes Machen auf. Es lohnt sich. Du wirst Staunen, wieviel da am Ende steht. All das hast DU gemacht. Du alleine. Wow!

Lobe Dich. Danke Dir. Verneige Dich vor Dir. Schenke Dir ein Lächeln. Klopfe Dir auf die Schulter. Du hast es großartig gemacht! Du wirst merken, wie Du wächst, wie Du größer wirst, wie Du innerlich immer ein Stückchen reicher wirst. An Wertschätzung, Respekt und  Liebe für Dich selbst. Und Du wirst erkennen – das, was Du Dir selbst schenkst, hat den größten und reinsten Wert überhaupt.

Folge dieser Vorgehensweise 21 Tage. Verlasse hierfür Deine Komfortzone – Du tust es für Dich selbst. Erst dann verinnerlichst Du es. Stück für Stück. In kleinen Schritten. Du wirst feststellen, dass Du beginnst auch tagsüber Dein Tun und Schaffen immer bewusster wahrzunehmen und damit im Moment, im Hier und Jetzt, dafür dankst.

 

Ich bin es wert!

Denke immer daran: Es erfordert Disziplin, etwas zu verändern. Wenn Du in der Phase der Veränderung stagnierst, „Och, heute keine Lust. Morgen wieder.“, oder, „Das bringt sowieso nichts. Ich habe schon so viel ausprobiert“,  und Du nicht kontinuierlich dranbleibst, wirst Du in das alte Muster zurückfallen. Und Du wirst Dir sagen: „Siehst Du, hab ich ja gesagt. Das klappt sowieso nicht.“ Mit diesen Gründen und Ausreden lenkst Du wieder von Dir selbst ab, hast negative Gedanken und ziehst Dich selbst runter. Es ist Deine eigene Entscheidung. Ich erinnere Dich an die „80/95 Aussage“ vom Anfang.

Doch Du kannst das. Es ist eine Entscheidung für Dich. Ich motiviere Dich, richte Deine Energie und Dein Bewusstsein darauf, was Du verändern willst. Wertschätzung für Dich lernen, denn Du bist es wert! Schätze das. Jeden Tag aufs Neue. Im kleinen und großen Tun. Niemand hält Dich mehr davon ab, als Du selbst. Du bist kostbar und wertvoll und Du hast das Beste überhaupt verdient. Gestatte es Dir. Du darfst und Du kannst!

 

Und hier noch der Spruch des Monats:

„Du selbst, so wie jeder Mensch im ganzen Universum, verdienst Deine Liebe, Zuneigung und Wertschätzung“ – Buddha

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Über mich als Bloggerin

Meinen „Motivationsblog von und mit Kathrin“ habe ich seit 2012. Das war mein Startschuss für das Schreiben im Netz. Es gibt mir die Möglichkeit all die Themen, die viele Menschen beschäftigen, genauer zu beleuchten und dahingehend zu motivieren selbstbestimmend zu leben, in kleinen Schritten loszulaufen und einfach aus ganzem Herzen zu leben.