360 Grad Motivationsblog

Wie groß ist die Macht der Worte bei uns selbst?

Worte wirken. Immer.

Ausgabe 03/2020

Letztens treffe ich eine Freundin in der Stadt: „Mensch, wir haben uns ja schon so lange nicht mehr gesehen. Wir müssen uns unbedingt mal wieder treffen“, sagt sie und umarmt mich dabei.

Mir sträuben sich die Haare. Der Spruch ist der Klassiker. MAL ist kein gutes Wort, es ist klein, unbedeutend und wir sagen es X mal am Tag – unbewusst  – doch machen wir uns bewusst was dieses kleine Wort „mal“ bedeutet? Eigentlich gar nichts.

Ja, können wir MAL machen … können wir MAL planen … können wir MAL organisieren  … Mach MAL Pause …

Was ist das für eine Aussage? Unverbindlich. Sich selbst und auch anderen gegenüber.
Es hat verschiedene Bedeutungen oder kommt bei dem Gegenüber so an:

1.) Damit verzögere ich das, was gemacht werden soll.
2.) In Wahrheit habe ich überhaupt keine Lust dazu.
3.) Also eigentlich nie.

Es ist und bleibt – unverbindlich. Doch wenn ich dieses Wort „Unverbindlich“ auseinandernehme, steckt darin verbinden, Verbindung, binden, mir selbst gegenüber, zulassen, Verbund, gemeinsam.

Doch viele Menschen wollen lieber ohne Verpflichtung bleiben, sich nicht in die Pflicht nehmen lassen, sich nicht einlassen auf das, was geplant ist. Sich nicht auf sich selbst einlassen und voranbringen, was einem wichtig ist. „So zwingend notwendig ist das auch nicht“, sagt sich der eine oder andere da vielleicht.

Raus aus der Komfortzone und Ordnung schaffen. Die Küchenschränke ausmisten und die 1000 Familienbilder einkleben oder besser noch, direkt digitalisieren. DAS eine Buch lesen. Sport machen, Pausen tagsüber öfter einlegen. Träume und Wünsche, die wir haben, verwirklichen. Die eigene Komfortzone verlassen, sich verändern. Muss ich MAL machen … es ist und bleibt schwammig und nicht ehrlich zusagend. Da ist kein klarer Fokus drin.

 

Geht es nicht auch anders?

Es gibt ebenso viele Wörter, mit denen wir extrem Tempo in unser Leben reingeben und selbst Druck in uns aufbauen – auf eine positive Art und Weise. Ich muss, ich soll, ich will, ich brauche … aber genau so die ganzen Ausreden, die wir uns immer wieder aufs Neue suchen und laut aussprechen mit wegen, weil, aber, unmöglich. Die Liste dafür ist lang.

Ich ertappe mich auch hin und wieder dabei, dass ich gewisse negative Wörter immer wieder verwende. Auch hier bedarf es eines stetigen Lernens, bewusst im Hier und Jetzt zu sein und seine Wörter bewusst auszuwählen. Für sich selbst und im Umkehrschluss auch für andere.

Warum wird oft nicht über die Worte, die wir sagen und ihre Bedeutung bewusst nachgedacht? Da wird rausgehauen und ab um die nächste Ecke.

 

Negativität unserer Sprache im Alltag

Ich laufe letztens zur U-Bahn und sehe schon von Weitem, dass mehrere Leute einer Umweltorganisation dort stehen, um die vorbeilaufenden Menschen anzusprechen und dazu zu bewegen, zu spenden. Ich gehe zielgerichtet Richtung Eingang und da steuert er schon auf mich zu. Ein junger Mann mit orangefarbener Firmenjacke eilt auf mich zu: „Entschuldigung, es tut mir leid, wir sollten uns unterhalten!“ Peng – und raus ist der Satz! Na, der ist bei mir ja gerade richtig. Glaubt der allen Ernstes, dass ich bei so einer Ansprache, mit so vielen negativen Worten, die zusätzlich noch Druck machen, stehenbleibe? Viele sind stehengeblieben – da waren eine Menge Leute. Oft sind wir schon so gepolt, dass wir das negative Sprechen gar nicht mehr bemerken.  Während ich weiterlaufe, Blick fokussiert nach vorne gerichtet, sage ich „Sofern Sie sich dafür entscheiden, andere Worte zu wählen, könnte ich mich dazu entscheiden, anzuhalten, um mit Ihnen zu sprechen.“ Oh, Donnerschlag, jetzt habe ich seine volle Aufmerksamkeit und ihn am Wickel. Er rennt mir bis zum Bahnsteig hinterher und will genau wissen was ich damit meine. Ganz ruhig schaue ich ihn an. „Ihr Satz „Entschuldigung, es tut mir leid, wir sollten uns unterhalten!“ möchte ich gerne für Sie auseinandernehmen.“ „Wieso entschuldigen Sie sich bei mir? Es tut mir leid. Leiden möchte ich auch nicht mit ihnen und wir sollten uns unterhalten –  ich soll gar nichts.“ Das ist ein Mangelsprechen. Unterschrieben habe ich nichts, doch der Mann war begeistert, als ich abfuhr. Bewusste Kommunikation macht innerlich reich.

 

Wieso ist die Art unserer Kommunikation so wichtig?

Stell Dir vor, Du bekommst einen Baum geschenkt, an dem 1000 Blätter hängen. Der Schenkende sagt Dir: Für jedes Wort welches Du benutzt, fällt ein Blatt vom Baum. Wenn das letzte Blatt vom Baum gefallen ist, ist Dein Leben zu Ende. Du würdest Dir ganz genau überlegen, welche Worte Du nutzt, sofern Dir Dein Leben lieb ist. Würdest Prioritäten setzen. Auch in gewissen Situationen einfach gar nichts sagen, da es sich oftmals lohnt, auch still zu sein.

Ich habe keinen solchen Baum und Du auch nicht, doch warum machen wir uns die wahre Bedeutung und die Kostbarkeit von Wörtern nicht bewusst? Zunächst einmal für uns selbst und dann auch für alle anderen. Machen uns bewusst, dass wir mit achtsam ausgewählten Worten uns ein viel besseres Leben erschaffen können, da wir uns selbst dazu motivieren und positiv ausdrücken, was wir genau wollen.

Mit unseren eigenen positiven Worten, die wir nutzen, können wir unser Leben so viel leichter machen. Gleich morgens „Ich darf aufstehen“, verwenden, denn Sie können den Tag gestalten, statt …. „Ohhh, ich will nicht aufstehen.“, „ Nein, ich kann nicht!“ … jammer, stöhn. Achte doch einfach mal darauf, wieviel „nicht“ und „nein“ in den Sätzen liegt. Das zieht einen direkt runter und der Tag hat noch nicht mal angefangen. So geht das auch weiter.

Der Radiomoderator, der einem Montagsmorgens schon erzählt „Leute, in 5 Tagen habt ihr es geschafft – dann ist wieder Wochenende.“ Was wird uns da suggeriert? Dass Arbeiten anstrengend ist und das wahre echte Leben nur von Freitag bis Sonntag stattfindet! Tatsächlich läuft das Leben von Montag bis Sonntag und wir sollten uns dazu entscheiden, mit bewusst gewählten Worten uns selbst bestärken:

„Montag! Klasse, neue Woche. Da ist alles drin. Alles ist möglich.“ Gestalten und alles was geht aus jedem Tag rausholen.

 

Kommunikation ist überall und Worte wirken. Immer.

Auch bei Auseinandersetzungen, Konflikten im Job, Streit unter Familie und Freunden und vor allem für Dich selbst. Einmal ausgesprochene Worte sind wie eine Kugel aus dem Gewehr. Sie gehen nicht mehr in den Lauf zurück und das bei jeder Unterhaltung – und vor allem bei jeder Kommunikation mit sich selbst. Der innere negative Dialog, der ununterbrochen in der Dauerschleife läuft:„Was kann ich schon?“, „Ich schaffe es eh nicht.“ oder „Ich bin echt so schlecht.“ …

Volkssport Nummer 1: Kritisieren, zunächst alle anderen und dann vor allem sich selbst und das mit den eigenen Gedanken und die darauf folgenden ausgesprochenen Worten. Sie segeln von unserem imaginären Baum und sind in der Welt, hallen nach und kommen wie ein Bumerang zu einem zurück.

Wenn Du Dir jeden Tag innerlich sagst, wie schlecht Du bist, wie furchtbar Du aussiehst oder wie hart es ist, morgens aufzustehen, da Du sowieso zu nichts nutze sind und Du es sowieso nicht verdient hast und Dein Körper das jeden Tag hört. Immer wieder aufs Neue. Kann er da gedeihen, sich wohl fühlen und im Leben vorankommen? Du bist die Person, die den ganzen Tag mit sich zusammen ist. Du willst doch, dass es Dir gut geht, oder? Beschenke Dich täglich selbst. Spreche positiv mit Dir. Auch im inneren Dialog. Sage Dir von ganzem Herzen selbst „Ich bin wunderbar!“, „Ich bin einzigartig“, „Ich bin  wertvoll so wie ich bin!“ „Ich kann das!“ Sieh Dich an und sage laut und deutlich, damit Du es selbst hören kannst: „Ich liebe Dich – so wie ich bin!“ Jeden Tag – Du wirst Wunder bei Dir bewirken. Es ist Balsam für Deine Seele. Und das alles mit Deinen eigenen Worten, die Dir jeden Tag aufs Neue geschenkt werden und die Du zur freien Verfügung hast. Was ein Reichtum!

Achte daher bewusst auf Deine Worte, die Du wählst und definiere mit Deinen eigenen Worten, was Dir wichtig ist und was Du möchtest. Damit schaffst Du Dir Wohlbefinden und Deine Zukunft.

Und das tut auch Deinem Geist gut, der wie Dein Körper trainiert und gestärkt werden will. Anfangs wird Dein Kopf gegensteuern und immer wieder in die alten Muster der negativen Worte zurückfallen. So ist das mit Veränderung. Wenn Du sie nicht selber vorantreibst, dran bleibst und es stagniert, fällst Du in das alte Muster zurück. Mach es. Nicht MAL. Übe daran – raus aus der Komfortzone jeden Tag aufs Neue. Für Dich selbst. Du kannst und schaffst das. Denke an die Blätter am Baum und setze Dir bewusst Ziele und wenn es anfangs erstmal das Wort MAL ist, was Du weg lässt.

„Ja, wir treffen uns. Wann hast Du Zeit?“, „Ich verlasse meine Komfortzone“, „Ich miste aus.“ „Ich lese das Buch.“, „Ich mache Sport.“, „Ich bewerbe mich.“ Das sind ganz andere Aussagen. Viel verbindlicher, direkter und klarer. Und dann machst Du es auch!

 

Und hier noch der Spruch des Monats:

„Mit WORTEn kannst Du Großes bei Dir selbst beWIRKEN!“

Bildnachweis: vallend blad in de herfst © twanwiermans – stock.adobe.com

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Über mich als Bloggerin

Meinen „Motivationsblog von und mit Kathrin“ habe ich seit 2012. Das war mein Startschuss für das Schreiben im Netz. Es gibt mir die Möglichkeit all die Themen, die viele Menschen beschäftigen, genauer zu beleuchten und dahingehend zu motivieren selbstbestimmend zu leben, in kleinen Schritten loszulaufen und einfach aus ganzem Herzen zu leben.