360 Grad MENSCH! Motivationskolumne
Ich darf alles und noch viel mehr …
Es ist eine liebe Kollegin meiner Tochter bei der Krebs diagnostiziert wird. Die Ärzte haben sie bereits austherapiert und können nichts mehr für sie tun. Die Dame ist nun in einem Hospiz in Hamburg untergebracht und meine Tochter Neele besucht sie regelmässig dort. Auch ich äußere bewusst den Wunsch sie zu besuchen, da auch ich sie kenne und Mut für den Weg geben will. Noch nie war ich vorher in einem solchen Haus, kann überhaupt nicht sagen, wie ich darauf reagiere und schreite dennoch mutig voran, ob der Erfahrungen, die ich machen werde. Mutter Tochter kommen mit der Vespa angefahren mit einem kleinen Mitbringsel im Gepäck. Vor dem Eingang steht ein kleiner Schaukasten mit verschiedenen Ankündigungen. Unter anderem, wird Werbung für einen Informationsabend gemacht für eine Weiterbildung zur ehrenamtlichen Hospizbegleiterin. Es spricht uns beide sofort an. Wir gehen weiter und kommen an einem herrlichen Rosengarten vorbei in dem jeder der Bewohner mit Familie und Freunden verweilen und SEIN darf.
Das Leben und der Tod gehören zusammen
Als wir die Eingangstür des Hospiz öffnen, empfängt mich nicht nur ein wunderschöner Sandstein Rundbogen, der an einen Regenbogen erinnert sondern auch eine Energie, die ganz sanft und liebevoll auf mich übergeht, mich streichelt, runterholt, ruhig werden lässt und das Gefühl bei mir vermittelt – ich will mehr davon, da es so gut tut. Ich nehme es ganz bewusst wahr, was in mir geschieht. Eine so wundervolle Warmherzigkeit, die mich einfach begeistert, auch wenn der Tod ganz nah ist, doch ich spüre , das ist völlig in Ordnung – es gehört dazu – es ist eins – das Leben und der Tod. Beides hat seine Berechtigung. Wie der Tag, der jeden morgen neu geboren und erlebt wird und der Tag, der am Abend stirbt.
Ich gehe beeindruckt von dem Empfinden hinter Neele her, die den Weg schon kennt. Auf jedem Stockwerk kleine liebvoll eingerichtete Sitzecken, mit frischen Wiesenblumen in den Vasen, eine Küche in der selbstgebackener Kuchen im Ofen backt und der Geruch davon sich in alle Gänge verteilt. Nach einem vorsichtigen Anklopfen an der ZImmertür höre ich ein leise Stimme und wir betreten den Raum.
Vergangenheit, Gegenwart und Übergang mit Farbe
Es sieht fast so aus wie zuhause – überall persönliche Bilder an den Wänden, drei zuckersüsse weiche Schafe, die motivieren „Komme was Wolle, wir sind da!“ und drei Eulen, die achtsam auf die Person in dem Pflegebett achen. Sie bekommt von einer Pflegerin gerade die Nägel lackiert – in einem tollen warmen Rot. Sie freut sich über Farbe und lacht uns an. Ihr Geist ist wach, obwohl innerlich der Krebs ihren Körper immer mehr vereinnahmt. Ich packe meinen selbstgebackenen Kuchen aus und stecke eine Wunderkerze drauf. Sie ist ein Wunder und das sage ich ihr auch als ich sie umarme.
Wir fangen an zu schnabbeln und sie erzählt viel – aus der Vergangenheit, aus der Gegenwart und dass sie Angst hat vor dem Übergang. Wie wird das sein, was geschieht, bin ich allein? Was ist mit meiner Familie, meinen Kindern und Enkeln, die zurückbleiben. Immer wieder ist zwischendurch Stille im Raum, wo sie ruhig wird, nachdenkt und mir dann auch wieder ein Lachen schenkt, das diesen Ort erfüllt. Sie ruft eine Pflegerin, und bittet um viel Sahne für den mitgebrachten Kuchen und sagt dabei voller Überzeugung zu mir: „Ich darf alles!“
Mit ganz viel Sahne!
Da bin ich diejenige, die über diese wertvollen Worte nachdenkt und mit ihr meine Gedanken teile „Warum gestatten wir uns das erst am Ende des Lebens alles zu dürfen? Warum halten wir uns in Gedanken und Taten zurück, zwängen uns in ein Lebenskorsett welches viel zu eng ist, denken uns klein, es nicht verdient zu haben alles zu dürfen? Wieso begrenzen wir uns selbst – immer und immer wieder?
Mit unseren Gedanken erschaffen wir uns unsere Realität. Sich selbst jeden Tag aufs Neue bewusst zu motivieren „Ich erlaube mir das alles zu dürfen! Ich gestatte mir groß zu denken. Ich wähle bewusst großzügig zu mir zu sein. Ich lebe aus ganzem Herzen heraus!“
Auch mit den eigenen Gedanken unsere Komfortzone zu verlassen, sich damit alten Glaubenssätzen zu stellen und die eigene innere Wahrheit zu leben, nicht die, die uns von Auße von so vielen anderen eingetrichtert wurde und immer noch wird.
DU DARFST ALLES – UND DAVON VIEL … und bitte mit ganz viel Sahne!
Probiere es aus, komme ins Machen, lebe und erfahre was mit „Ich darf alles“ alles möglich ist.
Heute gehe ich die Dame wieder besuchen – es ist ein solches Geschenk für mich – der Ort, die damit verbundene Ruhe, die Freude von ihr, dass ich sie besuche und der kostbare Austausch sowie das wertvolle Lernen für mich. Danke auch, dass ich darüber schreiben darf und daher widme ich von Herzen diesen Artikel ihr …. und die Weiterbildung zur ehrenamtlichen Hospizbegleiterin, die mache ich auch – Ich darf alles!
Von Herzen
Deine Kathrin
Über mich als Bloggerin
Meinen „Motivationsblog von und mit Kathrin“ habe ich seit 2012. Das war mein Startschuss für das Schreiben im Netz. Es gibt mir die Möglichkeit all die Themen, die viele Menschen beschäftigen, genauer zu beleuchten und dahingehend zu motivieren selbstbestimmend zu leben, in kleinen Schritten loszulaufen und einfach aus ganzem Herzen zu leben.